Ski-Club Steinbach-Hallenberg e.V.
Ski-Club Steinbach-Hallenberg e.V.

Aus der Geschichte unseres Vereins

Aus Anlaß des 100-jährigen Jubiläums des Skisports in Steinbach-Hallenberg wurde
eine Festschrift herausgegeben, in der auf über fünfzig Seiten die Geschichte des Vereins dargestellt wird.

Das gedruckte Exemplar kann beim SC Steinbach-Hallenberg für € 3.- erworben werden, wobei 1 Euro davon dem Nachwuchs zugute kommt.

Auszüge aus der Broschüre "90 Jahre Skisport in Steinbach-Hallenberg" - Herausgeber: Ski-Club Steinbach-Hallenberg
Quellenmaterial: Zeitschrift des Thüringer Wintersportverbandes "Wintersport in Thüringen", Jahrgang 1919 - 1925 (vorgelegt von Werner Holland-Moritz, Unterschönau), "Thüringer Waldboten", Jabrgang 1937, Dr. Julius Kober: ,,Wie der Schneeschuh nach Thüringen kam", Archiv Ski-Club Steinbach-Hallenberg
Fotos: Roland Reumschüssel, Dieter Scheerschmidt, Manfred Häfner, Karl-Franz Zimmermann, Martin Holland-Nell, Horst Keller, Andreas Fleischmann, Manfred Bentke, Hartmut Larbig, Erich Recknagel, Hans-Dieter Wilhelm, Elvira Menz, Gerhard König (FW), Foto-Zirkel Werkzeug-Union, Archiv Wieland Jung, Autoren-Archiv
Text: Horst König - Redaktionsschluß 20. März 1995

An der Wiege des Wintersports im ,,Unteren Haselgrund" standen nicht der letzte Kronprinz des Deutschen Kaiserreiches und auch nicht der Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha - wie in Oberhof geschehen - sondern der Steinbach-Hallenberger Bürgermeister Zickendraht und der Landrat des Kreises Herrschaft Schmalkalden, Dr. Hagen.

Zickendraht beräumte auf Wunsch von ,,Schneeschuhfahrern" seiner Gemeinde für den 11.Februar 1905 im Ratskeller (Gaststätte im Rathaus) eine Vorbesprechung zur endgültigen Gründung eines Wintersportvereins an.

In einer Zeitungsverlautbarung über diese Beratung heißt es unter anderem:
,,Bürgermeister Zickendraht erläuterte die guten Bedingungen, die in Steinbach für das Schneeschuhlaufen bestehen. Es traten 31 Mitglieder bei. Man will sich dem Thüringer Wintersportverein mit Sitz in Oberhof anschließen..."

Aber bereits im November des Jahres 1904 schlossen sich Handwerksgesellen aus Kleineisen- und Schmiedewerkstätten, Wald- und Forstarbeiter sowie Köhler aus den Haseltalorten Oberschönau, Steinbach-Hallenberg, Rotterode und Unterschönau zu einer Gemeinschaft zusammen. Sie verfolgen den zaghaft sich entwickelnden ,,Schneeschuhsport", der von norwegischen Ingenieuren, Offizieren und Studenten, die technische Schulen in Thüringen besuchten, in den Wäldern am Rennsteig in ihrer Freizeit betrieben wurde.

Die Einheimischen beschäftigten sich auch mit der Selbstanfertigung dieser ,,Schneeschuhe" aus Norwegen. Denn die Dorfzeitung meldete damals:

,,In der Generalversammlung des Winterportvereins am 25.2.1905 wurden die Statuten angenommen. Mitglied kann werden, wer 17 Jahre alt ist. Kinder sind vom Beitrag befreit. Auch nicht aktive Förderer sind sehr willkommen. Landrat Hagen sprach dann zwei Tage später im Rathaus über Selbstanfertigung und Behandlung der Schneeschuhe und hatte auch selber welche mitgebracht. Herr Simon aus Schmalkalden gab praktische Winke und machte auf etwa entstehende Hindernisse während derselben und Überwindung dieser aufmerksam."

Der Musterbau hielt sich sicherlich an die aus Norwegen eingeführten Telemarkski, die von den Steinbacher Stellmachern gekonnt nachgebaut wurden. Aus den vorliegenden Berichten jener Zeit kann geschlußfolgert werden, dass sich im damaligen Kreis Herrschaft Schmalkalden besonders der Landrat Dr. Hagen mit seinen Pionierleistungen für den Wintersport hervorgetan hat. Man sagt, dass er die Schuljugend besonders tatkräftig mit Spenden aus seiner Privatschatulle unterstützte. Dieser Bewegung schloss sich der Steinbacher Bürgermeister Zickendraht logischerweise an.

1914 umfasste der Wintersportverein Steinbach-Hallenberg 48 Mitglieder und hatte eine Kinder- und Jugendabteilung, der 38 Mädchen und Jungen angehörten. Es hatten sich auch junge Turnerinnen und Turner aus dem Turnverein von 1884 dort angeschlossen. Sie bauten 1908 in der ,,Karwe", einer Geländefalte am Südhang des Dicken Berges, ihren ersten "Sprunghügel" zum üben. Diese einfache Schanze war aber nicht in das Wettkampfgeschehen jener Zeit einbezogen.

Erst in den Jahren von 1919 bis 1922 erfolgte der Bau der Hallenburgschanze. Der 1. Weltkrieg beendete jäh die bis dahin jährlich stattfindenden Wintersportwettkämpfe, in die auch das Rodeln einbezogen wurde.

Um ein Stimmungsbild aus dieser Wintersportperiode zu geben, soll das ,,Ortsgruppenfest Steinbach-Hallenberg des Thüringer Wintersportverbandes" am 20. Januar 1912 hier herausgestellt werden.

Auf einem noch vorhandenem Plakat wurde das Rahmenprogramm wie folgt angekündigt: ,,Sonnabend, den 20. Januar 1912, abends 8,00 Uhr, findet zur Vorfeier im hiesigen Ratskeller (war im Rathaus) ein Kommers statt." Aus der vorliegenden Ausschreibung geht eine exakte Organisation mit Strecken- und Wettkampferklärung hervor:

Sonntag, 21. Januar 1912

1. Langlauf - 9:00 Uhr - Einsatz (Startgeld) M .1.-
Start Hallenburg - Härterweg - Knüllfeld - Dürrenbach (jetzt Dörmbach) - Hallenburgweg
Ziel Hallenburg

2. Damenlanglauf - 9:30 Uhr
Start Hallenburg - Dürrenbach - Ziel Hallenburg

3. Knabenlanglauf - 12:30 Uhr - ohne Einsatz
Start Windmühle (Bermbacher Straße) - Ziel Steingründchen

4. Jünglingslanglauf - 1:00 Uhr nachmittags - ohne Einsatz
Start Windmühle (Bermbacher Straße - Scheitelkopf - Wegweiser

(an der Bermbacher Straße)
Ziel Steingründchen

5. Zweisitzer-Rodelrennen - 3:00 Uhr nachmittags - 2 Abfahrten,

Einsatz pro Person 50 Pf.
Start Bermbacher Straße (höchster Punkt) - Ziel Windmühle

6. Jugend-Rodeltennen - 4:00 Uhr nachmittags - 1 Abfahrt ohne Einsatz
Start Höhe der Bermbacher Straße - Ziel Windmühle

7. Preisverteilung - abends 6:00 Uhr vor dem Ratskeller
(Es kommen nur die Hauptpreise zur Verteilung, die anderen Preise folgen nach)

8. Tanzvergnügen - abends 8:00 Uhr im Saale des Restaurants ,,Lindenhof"

Haftpflicht des Vereins ist ausgeschlossen.


Wir haben uns hier zumeist an den Originaltext der auf dem Plakat und in der Zeitung veröffentlichten Ausschreibung gehalten.

Interessant ist auch eine damit verbundene Anzeige, die als Vorläufer eines Sponsors aus der heutigen Zeit betrachtet werden kann.

Es wird ,,annonciert:
,,Schneeschuhe - bestes Fabrikat mir bewährtester Huitsfeld-Bindung - Bambusstöcke und Eisengebirgsrodel empfiehlt Carl Holland"

Dieser Carl Holland, genannt ,,Seiler", hatte den Zug der Zeit und den Sportsgeist der Steinbacher Jugend richtig erkannt, beschaffte alle diese Skisportgeräte prompt und kann als Vorläufer des beliebten Sportgeschäftes Motz gelten. Der Sportladen war nach beiden Weltkriegen die Anlaufstelle von Generationen Steinbach-Hallenberger Wintersportler, denen von den Inhabern Karl und Ernst Motz mit Rat und Tat geholfen wurde.

Sie griffen besonders in schlechten Zeiten in ihre mit Ski und Zubehör gut ausgestatteten Lagerräume und in längst vergessene Wachskisten. So wurde so manchem jungen Talent geholfen, bei den Wettkämpfen und Meisterschaften der Nachkriegsjahre zu bestehen.

Aus diesem Hause kommt auch der Jüngste der Gebrüder Motz, Walter, der zu einem Spitzenlangläufer des alten Deutschen Skiverbandes wurde. Er war Mitglied der deutschen 4-mal-10-km -Staffel bei den Weltmeisterschaften 1934, die in Schweden den 2. Platz belegte. Seinem Heimatort Steinbach-Hallenberg hielt er auch bei den weiteren erfolgreichen nationalen und internationalen Starts in den 30er Jahren die Treue, wenn er auch - was es damals schon gab - aus beruflichen Gründen einem Skiverein in München beitrat.

Zur bereits erwähnten Veranstaltung am 20. Januar 1912 gibt der Pressebericht im Provinzblatt beredten Aufschluss über die sportliche Einstellung der Organisatoren. Dieser frühe ,,Sportbericht" hat folgenden Wortlaut:

,,Um den Wintersport zu heben und besonders die Jugend mehr und mehr für diesen die Volksgesundheit fördernden Sport zu begeistern, wurden am vergangenen Sonntag vom hierigen Wintersportverein Wettläufe auf Schneeschuhen und Rodelrennen veranstaltet. Das Wetter hierzu war ausgezeichnet und die Schneeverhältnisse befriedigend. Am Nachmittag hatten sich sehr viele Zuschauer auf dem Sportplatz eingefunden, um den Wettläufen der Schulkinder und dem Rodelrennen beizuwohnen. Es war interessant zu beobachten, mit was für einer Lust die Jugend sich dem Sport hingab. Für die Teilnehmer war warme Milch in ausreichender Menge gratis zur Verfügung gestellt.

Um 6,00 Uhr (18,00 Uhr) fand vor dem Rathaus die Verkündigung der Sieger statt und am Abend versammelten sich die Mitglieder dann im Saale des ,,Lindenhof" zu einem gemütlichen Tänzchen."


Soweit der Zeitungskommentar.

Die veröffentlichte Siegerliste enthält die Wettkampfdisziplin und die Plazierungen:

Herrenlanglauf (ca. 9 km)
1. Otto Usbeck
2. Walter Luther
3. Wilhelm Schomberg (damals Lehrer an der Steinbacher Volksschule)

Damenlanglauf (ca. 2,5 km)
1. Frl. Thüre
2. Frl. Gentz
3. Frl. Kästner

Zweisitzer-Rodelrennen (ca. 800 Meter)
1. Richard Jäger / Frl. R. Jäger
2. Kurt Häfner / Frl. L. Wolff
3. Otto Usbeck / Frl. Toni Usbeck

Knabenlanglauf
1. Fritz Stöcklein
2. Julius Jäger
3. Edmund Bickel, Unterschönau

Jünglingslanglauf
1. August Keller, Unterschönau
2. Karl Ehrle, Unterschönau
3. Kaspar Rothämel


Einige Namen dieser Ergebnisliste sind identisch mit den Wintersportpionieren von Steinbach-Hallenberg, die auch nach dem mörderischen 1. Weltkrieg, sofern sie ihn überlebten, die Vereinsarbeit 1919 unverdrossen wieder begannen.

Nach Beendigung des Weltkrieges mit den vorausgegangenen und nachfolgenden Hungerwintern, historisch als ,,Steckrübenwinter" bei der Bevölkerung bekannt, ging es auch mit dem Wintersportverein Steinbach-Hallenberg nur langsam voran. Die Not war überall groß.


Kennzeichnend für die damalige Situation zitieren wir aus dem Leitartikel der Zeitschrift des Thüringer Wintersportverbandes ,,Wintersport in Thüringen" vom 3 November 1920:
"...Wohl ist im letzten Winter schon mancherlei geschehen, das fruchtbringend in der herannahenden Sportzeit wirken wird. Mit anerkennenswertem Eifer wurde trotz der Ungunst der Witterung manch schöner Wettlauf durchgeführt und durch fleißige Arbeit vorbereitet. Auch der Freudigkeit, mit der fast allerorten am Wiederaufbau unseres Sports gearbeitet wurde, muss rühmend gedacht werden. Zur vollen Entfaltung konnten jedoch trotz bester Absichten und redlichsten Bemühens der vielversprechenden schaffensfreudigen Kräfte, über die wir gottlob trotz der schweren und unersetzlichen Verluste in unserem Verband noch verfügen, nicht gelangen. So müssen wir denn mit verdoppelten Anstrengungen im kommenden, hoffentlich schneereicheren Winter das Versäumte nachzuholen versuchen..."

An anderer Stelle dieses Beitrages des Thüringer Verbandsvorsitzenden Dr. Tenner, Arnstadt, heißt es:
"Der Wintersport in unserem Mittelgebirge verlangt mehr als jeder andere Sport die grüßte Sorgfalt und Planmäßigkeit in den Vorbereitungen und Anordnungen. ... Die Hauptarbeit ist hier die bis in alle Einzelheiten wohldurchdachte Vorbereitung."

In diesem Sinne handelte auch der Vorstand des Wintersportvereins Steinbach-Hallenberg der am 28. November 1920 eine ,,Generalversammlung" durchführte.
Darüber berichtete die örtliche Presse:
,,Am vergangenen Dienstag hielt der Wintersportverein im Ratskeller die erste Generalversammlung ab, in der Jahresbericht erstattet wurde und Rechnungslegung stattfand. Die Rechnung schloss ab in Einnahme und Ausgabe mit 368,07 Mark. Der Kassenbestand beträgt 132,12 Mark. In den Vorstand wurden wieder oder neu gewählt die Herren Rechtsanwalt Pfannstiel als Vorsitzender, Dr. Kästner als dessen Stellvertreter, Otto Recknagel (Töpfer genannt) als Kassierer, Lehrer Wiegand als Sportwart und Kaufmann Otto Usbeck sowie Lehrer Jäger als Beisitzer."


Dieser neu gewählte Vorstand begann mit Energie und Einfallsfreudigkeit die Vereinsarbeit, die immer wieder auch in der Zeitschrift ,,Wintersport in Thüringen" gewürdigt wurde.

Der Arzt Dr. Kästner, im Volksmund ,,die Bommhos" genannt, weil er in der Gegend die erste Knickerbocker-Hose (bezeichnet nach dem bekannten englischen Journalisten) trug, war als leutseliger Mann bei den Bürgern beliebt und warb mit humorvollen Aufrufen für den neuen Sport.

Dr. med. Kästner war ein besonders eifriger Förderer der aktiven Skisportler von Steinbach-Hallenberg. Auf seinem Grundstück mit dem Wiesenhang von der Arzbergstraße zur Bismarckstraße, die damals gerade projektiert wurde, baute er einen kleinen Sprunghügel für den Nachwuchs, im Volksmund als ,,Kästnershügel" bekannt. Siegerpreise bei Wettkämpfen beschaffte und bezahlte er aus eigener Tasche. Es gab Wollmützen und Pullover. So erhielt Fritz Pfannschmidt für einen Sieg im ,,Knabenspringen" von ihm einen Wollschal.

Ab 1925 übernahm Lehrer Otto Wiegand den Vorsitz des Wintersportvereins Steinbach-Hallenberg. Er führte die Geschäfte verantwortungsvoll und aktivierte den Übungs- und Wettkampfbetrieb sowie den Sportunterricht an der Volksschule. Dazu organisierte er auch viele gesellige Veranstaltungen, darunter Filmvorstellungen, die damals noch selten bewerkstelligt werden konnten.

Der Lehrer Otto Wiegand wurde 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht bei einer ihrer zahlreichen Nacht- und Nebelaktionen festgenommen und in das NKWD-Straflager Buchenwald bei Weimar gebracht. Dort starb er wie so viele andere um den heimischen Sport verdiente Persönlichkeiten unschuldig den Hungertod, wie übrigens auch Dr. Tennen der langjährige Vorsitzende des Thüringer Wintersportverbandes.

Wir ehren heute das selbstlose Wirken dieser Männer für die Wintersportjugend unserer Heimat mit gutem Gewissen und mit der Verpflichtung, immer dafür einzutreten, daß die gesetzlosen Zustände jener Zeit niemals wiederkehren.


Ein weiterer Pionier des Steinbacher Wintersports ist Franz Liebermann. Er war aktiver Renn- und Sprungläufer und betreute die Aktiven als Mannschaftsleiter von 1923 bis 1934.

Otto Wiegand als Vorsitzender und er als Sportwart des Vereins waren gemeinsam mit den Spottfreunden aus Rotterode. Unterschönau und Steinbach-Hallenberg die Initiatoren der Skigemeinschaft ,,Donnershaugk" innerhalb des Beerberggaues im Thüringer Wintersportverband. Erinnert sei an das große Fest zur Einweihung der Moosburgschanze in Rotterode 1932, wo über 300 Wintersportfreunde mit geschulterten Schneeschuhen vom Rathaus über die Hauptstraße, durch dir "Moosbach" und über die Rotteroder Straße zogen.

Nach dem Motto: "Gemeinsam sind wir stärker gingen in der Zeit von 1923 bis 1937 Mannschaften der "Donnershaugk-Gemeinschaft" erfolgreich an den Start, bei Wettkämpfen und Meisterschaften in Thüringen.

Zur bewährten Steinbacher Auswahl in der von großer wirtschaftlicher Notlage überschatteten Epoche gehörten zum Beispiel Kaspar Rothämel, Hugo Keller, Adolf Sänger, Ernst Holland, Walter Rothämel, Karl Bühner, Karl und Fritz Letz, Herbert Luther, Herbert Fichte, Fritz Killenberg sowie die Gebrüder Karl und Ernst Motz oder Fritz Hentschke, Heinrich Gollhardt, Paul König, Karl Schreiber, Walter Dittmar, Oskar Hoffmann, Richard Schreiber und Robert Häfner. Schanzenwart, Absprungrichter mit Signalhorn und Mannschaftsbetreuer in einer Person war der "Schniedershannes", mit richtigem Namen Johannes Rothämel aus der Bahnhofsstraße.


Ihre Namen findet man immer wieder in den Start- und Ergebnislisten der Veranstaltungen des Thüringer Wintersportverbandes in Oberhof, Oberschönau, Ernsthal, Neuhaus, Brotterode und Zella-Mehlis, aber auch bei den damals jährlich stattfindenden Staffelläufen über die ganze Strecke des Rennsteigs. Die 11 Mannschaftsläufer des WSV Steinbach-Hallenberg zeigten immer eine gute geschlossene Leistung. Kaspar Rothämel war darüber hinaus als Amateur-Skilehrer in die amtliche Skilehrer- und Kursleiterliste des Deutschen Skiverbandes eingetragen.

In den Listen der Organisations- und Wettkampfausschüsse von 1922 bis 1939 war oft Otto Wiegand zu finden, der mit den noch in den Nachkriegsjahren bis 1955 im Wintersport tätigen Zella-Mehliser Ludwig Heller, einst Vorsitzender des Beerberggaues, und dem Jenaer Universitätssportlehrer Hermann Eitel eine anerkannte Arbeit leistete. Ludwig Heller und Hermann Eitel, die dem Autor noch persönlich bekannt sind und daher mit den Steinbacher Skipionieren kameradschaftlich verbunden waren, haben sich ungeachtet der politischen Repressionen, die gegen sie nach dem 2. Weltkrieg in Szene gesetzt wurden, der Skijugend in Südthüringen wieder zur Verfügung gestellt. Ihnen gebührt deshalb heute ein ehrendes Gedenken.


Achtungsvolle Erinnerung gilt auch Karl Recknagel, der dem Wintersportverein Steinbach- Hallenberg von 1924 bis 1945 mit seinem hohen persönlichen Einsatz und seiner großen Sachkundigkeit zu hohem Ansehen verholfen hat.

Als Freund und aufrechter Sportkamerad hat er dir heranwachsenden Aktiven bei Siegen und Niederlagen betreut, gelobt und getröstet.

Noch in den schweren Jahren des Ietzten Krieges, veranstaltete er mit der Jugend und in Urlaub befindlichen Soldaten attraktive Wettkämpfe. Erinnert sei an einen streckenmäßig gut präparier- en Abfahrtslauf mit 1300 Metern Länge über die jetzige Ski-Lift-Strecke mit dem Start auf dem Knüllfeld, die entlang am Südhang des "Dicken Berges" bis zum Schwimmbad führte. Diese Abfahrtslauf Premiere war am 19. Januar 1941 und sollte als eine Traditionsveranstaltung bei den jetzi- gen guten Bedingungen durch den Lifteinsatz wie- der in Erwägung gezogen werden.

Karl Recknagel hat auch als Gebietssportwart verantwortlich für alle Jugendwettkämpfe des Landes Thüringen uneigennützig und ehrenamtlich im Kriege gearbeitet. Die letzte Veranstaltung dieser Art fand im Winter 1944 statt. Übel brüskiert von den neuen Machthabern nach 1945 zog er sich mit Recht aus dem Sport- geschehen zurück. Bei einer Betrachtung , Einschätzung und Würdigung jener Jahre muss herausgestellt werden , daß bei allen "Wintersportfesten" in Steinbach-Hallenberg auch Mitglieder der anderen Sportvereine, des 'turn- und Ballspielklubs und des Turnvereins 1884, maßgeblich beteiligt waren. Die Vereinsleitung entsandten in ein gemeinsames Wettkampfkomitee Vertreter, wie Max Löwe vom Tuß oder die Turner Gideon König, Ernst Holland. Ernst Hoffmann, sowie Erich Holland-Cunz. Sie er- uhlossen auch die Neuhöfer Wiese mit der Jahnhütte als Skigebiet für alle Bürger des Haselgrundes.

Diese Enge Zusammenarbeit und faire Einschätzung der vorhandenen Vereinskräfte führte zur Entdeckung weiterer Talente, die in den Steinbach-Hallenberger Fußball- und Leichtathletikmannschaften eigentlich ihre sportliche Heimstatt hatten. So war beispielsweise Richard Bahner neben Fritz Pfannschmidt ein hervorragender Skispringer, der wie einige andere zu großen Hoffnungen berechtigte. Der Krieg und seine Folgen machten seiner sportlichen Laufbahn ein frühes Ende.

72 Mitglieder des Wintersportvereins Steinbach-Hallenberg konnten in den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 und einige Jahre nach dem Krieg den weißen Sport nicht ausüben, da sie mit Vorwürfen und lange anhaltenden Verdächtigungen überhäuft wurden.


Von den neuen Machthabern wurde zudem alles verteufelt, was bis zur Niederlage und Kapitulation des Dritten Reiches 1945 in den Spottvereinen geschaffen und geleistet wurde. Das ging auch mit der persönlichen Diffamierung der aktiv gewesenen Sportler und Funktionäre in den sogenannten bürgerlichen Vereinen einher, so daß bis Mitte oder Ende des Jahres 1946 keine offiziellen Sportveranstaltungen ausgetragen werden konnten. Sie waren überdies von der Sowjetischen Militäradministration Deutschlands (SMAD) verboten.

Trotzdem wurde im ersten Nachkriegswinter illegal gelaufen und gesprungen. Oskar Bahner und andere Jugendspringer aus den dreißiger Jahren gingen über die Hallenburgschanze.

Dabei gab es manche skurilen Erscheinungen.

Da sie beim Skilaufen in Ermangelung von Sportkleidung ihre Soldatenhosen und Uniformmützen trugen, wurden die ersten Heimkehrer von den Angehörigen und Zuträgern der sowjetischen Ortskommandantur in der Arzbergstraße denunziert und aus den Loipen geholt. Dann mußten sie oft für eine oder mehrere Nächte in den Kellerzellen der Webervilla verbringen.

Allein die Strecken, die durch die Wälder am Knüllfeld führten, waren sicher. Das Wirtshaus mit Ida und Marie Jung als umsichtige und immer gastfreundliche Wirtinnen öffnete oft die versteckt liegende kleine Gaststube, wo dann auch später das Wettlauf und Rechenbüro der damaligen Sektionsleitung Ski in Ruhe arbeiten konnte. Es versteht sich von selbst, daß es dort bei echter "Hüttenromantik" lustig zuging und so manches Kampfrichterfest mit anschließender rasanter Schußfahrt durch die "Kniebreche" ist der Erinnerung wert. So gehört das Gasthaus "Knüllfeld" als gutes Relikt des Steinbacher Skisports einfach in diese Jahre des Rückblicks hinein.

Auf kommunaler Grundlage wurde schließlich Sporttreiben gestattet, wobei aber der Wintersport immer wieder "nationaler Umtriebe' verdächtigt war.

Die dann 1947 gegründete SG "Vorwärts" gliederte nach vielen Schwierigkeiten schließlich die "Sparte Wintersport ` an, deren Leitung Fritz Pfannschmidt übertragen wurde. Walter Larbig, Karl-Heinz Menz, Herbert Wilhelm, Erich Rommel oder Robert Gratz waren die Initiatoren für die örtlich durchgeführten Langläufe rund um das Knüllfeld und den Steinhaugk.

Aus dem alten Regelwerk des aufgelösten Thüringer Wintersportverbandes wurden die Wettkampfbestimmungen für Orts- oder Schulmeisterschaften abgeleitet und auf dieser Grundlage die ersten Kampfrichter wieder herangebildet.
Von Anfang an machte sich Walter Larbig auf diesem Gebiet verdient. Erfahrungen als Springer aus den 30er Jahren brachte Herbert Wilhelm mit ein.

Es erfolgten auch die ersten Instandsetzungsarbeiten an der Hallenburgschanze und eine Standardlaufstrecke wurde in manueller Arbeit über den Arnsberg sowie hinter dem Knüllfeld gerodet und gespurt.

Gerade hatten die alten und jungen Skisportler in der in echter Sportkameradschaft zusammengewachsenen SG "Vorwärts" wieder Fuß gefaßt und wurden durch ihren damals noch relativ unpolitisch arbeitenden Vorstand. insbesondere durch den Ski-Senior Hugo Keller, unterstützt, da mußte die Betriebssportgemeinschaft "Werkzeug-Union" (später wurden daraus die beiden BSG "Stahl" und "Motor") gebildet werden und die ständig beargwöhnte.

Auch in Steinbach-Hallenberg wurde der Sport nun auf Produktionsbasis mit der Gründung der Betriebssportgemeinschaft am 10. Dezember 1949 betrieben.

Fairerweise muß zu dieser sich anbahnenden sportlichen Entwicklungsetappe festgestellt werden, daß damit auch ein beachtlicher Aufstieg des Skisports im Haseltal begann, wie er in früheren Zeiten seit Gründung des alten Wintersportvereins nicht zu verzeichnen war. Die planmäßige Finanzierung übernahmen die Trägerbetriebe.

In der BSG-Ära waren die Steinbach-Hallenberger Skisportler. Teilnehmer an den ersten Kreis- und Landesmeisterschaften in Oberschönau und Brotterode sowie an den folgenden Ostzonen- und DDR-Meisterschaften.


Fritz Pfannschmidt oder Herbert Wilhelm und andere Sportfreunde vom alten Vereinsstamm wurden neben dem damaligen Nachwuchs, wie Karl-Franz Zimmermann, Karl-Heinz Reuß oder Martin Holland- Nell, um nur einige der jungen Skispringer zu nennen, nochmals aktiv. Die Besten wurden dann zum Sport-Club "Motor" Zella-Mehlis delegiert und von dem unvergessenen Trainer Hans Renner weiter betreut, der wenig später auch Helmut Recknagel und Manfred Wolf an die Spitze führte. Weitere junge Talente kamen zum ehemaligen ASK nach Oberhof. Dort wurden sie umfassend gefördert. Bei vielen nationalen und internationalen Veranstaltungen und Meisterschaften erzielten sie achtbare Ergebnisse, wenn sie auch in diesen Anfangsjahren nicht gleich den Sprung "nach vorne" schafften.

Zeuge dieser Zeit als aktiver Wintersportler war auch Heinz Jäger, einer der späteren Sektionsleiter.

Aus Steinbach-Hallenberg kam dann mit Helmut Recknagel ein zu seiner Zeit überall bewundertes Springertalent. Er - der Olympiasieger von 1960 in Squaw Valley - gewann bereits 1957 als erster Mitteleuropäer am Holmenkollen in Norwegen und wurde Skiflugwochensieger im gleichen Jahr.


Dem Olympiasieger und zweifachen Weltmeister im Skispringen eiferte der ehemalige Weltklasseskispringer Manfred Wolff nach.
Unvergessen sein Skiflugweltrekordsprung von 165m im Jahre 1969 in Planica, welcher fünf Jahre bestand. Als Olympiafünfter 1972 in Sapporo, internationalen Siegen, Schanzenrekorden und Top-Platzierungen beendete er 1974 seine Skisprunglaufbahn.


Auch der Neunte des Spezialsprunglaufes auf der Normalschanze bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck, Karl-Heinz-Munk aus Herges-Hllenberg gehörte zur damaligen heimischen Springergarde, die auch mit Martin Holland-Nell und Manfred Frühwirt hoffungsvolle Talente hatte.

Dazu kam Bronzemedaillengewinner Nordischen Kombination der Olympischen Spiele 1972 in Sapporo, Karl-Heinz Luck aus Unterschönau. Er ist, wie Karl-Heinz Luck Unterschönauer Langlauf-Olympiateilnehmer Egon Fleischmann, Ehrenmitglied Ski-Clubs Steinbach-Hallenberg. Herauszustellen ist noch der Oberschönauer Kurt Albrecht. Er war der erfolgreichste Langläufer im Haselgrund und wurde 1965 über 50 km und in der Staffel DDR-Meister. Seine Zeit als erfolgreicher Nachwuchstrainer in der Steinbach-Hallenberger Ski-Sektion war ebenso eine erfolgreiche Etappe in der Geschichte des Skisports im Haseltal wie das umsichtige Wirken des erfolgreichen ASK-Trainers Heinz Eichhorn. Er betreute jahrelang gemeinsam mit Fritz Pfannschmidt und Gerhard Marr die jungen Talente im Bereich der nordischen Kombination.

Von 1953 bis 1958 wirkte der international bekannte und oftmalige DDR-Meister im sportlichen Gehen, Martin Ebert, als Skitrainer in Steinbach-Hallenberg. Er kam aus dem Vogtland, wo er einstmals die traditionellen Internationalen Damenskirennen ins Leben rief und die dann in Klingenthal jährlich die Frauenlanglauf-Elite Europas am Start sah.

Martin Ebert leitete für den Sport-Club Motor Jena die Außenstelle Zella-Mehlis in Steinbach-Hallenberg, wo er gemeinsam mit Fritz Pfannschmidt den Skinachwuchs planmäßig trainierte.

Dieser Stützpunktmannschaft gehörten über 30 talentierte Mädchen und Jungen an, von denen hier nur einige genannt werden sollen: Christel und Gerlinde König aus Rotterode, Werner Scheerschmidt, Horst König (Rippertswiese), Günter Pfannschmidt, Heinz Jäger, Rainer Gratz, Peter Holland-Merten, Bernd Baumann, Günter Troitsch, Herbert König und Hans König.

In Verbindung mit dem Leichtathletikverband organisierte Martin Ebert die landesoffenen Straßenläufe und das Gehen "Quer durch Steinbach-Hallenberg" mit den damaligen Spitzenkräften der Nationalmannschaft und seinen Steinbach-Hallenberger Schützlingen.

Erfolgreich als Gasttrainer arbeitete auch zeitweise Eberhard Reum aus Trusetal mir dem Skitalenten in Steinbach-Hallenberg.


Unbestritten sind die Verdienste und die sportlichen Ergebnisse, die Fritz Pfannschmidt in seiner jahrzehntelangen ehrenamtlichen Trainertätigkeit nachweisen kann. Seine Schützlinge errangen bei zentralen Jugendmeisterschaften 26 Meistertitel. 52 talentierte Nachwuchssportler wurden in die Zella-Mehliser und Oberhofer Sportschule und dir angeschlossenen Klubs aufgenommen. Darunter war seine Tochter Hannelore, die zum Nationalkader der ehemaligen DDR gehörte.

Auch Siegfried Menz, lange Jahre Trainer in Oberhof und jetzt erfolgreicher Betreuer im Bereich des Versehrtensports, kommt aus der Steinbach-Hallenberger Skiclub von Fritz Pfannschmidt. Das damals vordergründige Ziel für Nachwuchskräfte war die Teilnahme an den Junioren-Europameisterschaf ten. 1974 holten sich bei den EJM in Autrans/Frankreich die Teilnehmer aus Steinbach-Hallenberg Andreas Fleischmann (Bermbach) in der Nordischen Kombination und Petra König im Langlauf Silbermedaillen.

International bewährt haben sich als Jugendliche auch der nordisch Kombinierte Hartmut Menz und der Spezialspringer Jenz-Uwe Marr.

Mit vollem Recht wird das Andenken an Fritz Pfannschmidt durch die Namensgebung für dis Ski-Hütte an der Hallenburgschanze in Ehren gehalten. Sie wurde zum z. Steinbacher Burgfest am 20. Juni 1993 an die Skisportler offiziell übergeben. Durch die sich über Jahre hinziehenden Einsätze von Vorstandsmitgliedern, Kampfrichtern.


Übungsleitern, Jugendlichen und Schülern wurde sie in freiwilliger Arbeit zum zweckmäßigen Klubheim ausgebaut, in dem sich die Ski-Club-Mitglieder und ihre Gäste aus nah und fern wohl fühlen können. Im Rückblick auf den Hüttenbau an der Hallenburgschanze müssen für den Übungsleiterbereich beispielsweise anerkennend herausgestellt werden:

Gerhard Marr Martin Holland-Nell, Manfred Häfner und der damalige Leiter des Trainingszentrums Hans König oder sein Stellvertreter Manfred Laue. Aber auch nahezu alle damaligen Kampfrichter leisteten ihre vielen Aufbaustunden am Hütten- und Schanzenbau in den siebziger Jahren, wie Walter Larbig, Hartmut Larbig, Martin Hoffmann, Roland Reumschüssel, Klaus-Dieter Albrecht, Hartmut Schütz, Helmut Preiß, Edgar Häfner oder Rainer Wirth und viele andere.

Die Sektionsleitung mit Heinz Jäger, Friedhelm Recknagel oder Fritz Pfannschmidt und andere damals tätige Übungsleiter, wie Fritz Templin, Helmut Hoffmann, Uli Bahner oder Reinhard Heil haben sich gleichermaßen am Aufbauwerk dieser Zeit vorbildlich beteiligt, das im Blickfeld unserer Skisportler in Steinbach-Hallenberg nicht dem vorherrschenden politischen System, sondern allein der ständigen Festigung sportlicher Kameradschaft und für die Sicherung der sportlichen Entwicklung des Nachwuchses geschuldet war.

Rückblickend gebührt auch Dank der kleinen Gruppe fachlich-kompetenter Kampfrichter- und Mauererkollegen, die Bauzeichnung und Technologie der Mauererarbeiten konzipierten und vor Ort reali- sierten, wie Hans Pfannschmidt, Werner König oder Eckhard König. Einbezogen in den Dank der Skisportler wird auch Horst Jäger von der damaligen Stadtverwaltung Steinbach-Hallenberg für die solidarische Unterstützung und Hilfe.


Die Bauphasen der Skihütte "Fritz Pfannschmidt" 1972 bis 1993

Den Steinbach-Hallenberger Wettkampforganisatoren wurden in diesen Jahren bis heute insgesamt 32 territoriale Meisterschaften übertragen und weitere zentrale Skisportveranstaltungen in der nordischen Kombination und im Langlauf in der Zeit von 1957 bis 1989 bestimmten die ehrenamtliche Arbeit. Herauszustellen ist immer wieder der Einsatz zuverlässiger Kampfrichter. Die witterungsbedingten Probleme milder Winter machten oft die Vorbereitung und Durchführung solcher Veranstaltungen schwer. Nachdem 1954 die größere Hallenburgschanze von Alwin Römer aus Seligenthal und einheimischen Experten neu profiliert und danach umgebaut wurde, konnte auch die K-30.Anlage 1956 mit den ersten Kunststoffmatten belegt werden.


Am 26. September 1976 wurde diese Schülersprunganlage mit neuen Matten belegt und im Oktober das Eröffnungsspringen durchgeführt. In der Schülerklasse 12 sprangen drei Jungen den Schanzenrekord von 27,5 m. Es waren Rene Voigt (Sachsenbrunn), Frank König (Steinbach-Hallenberg) und Alexander Schramm (Bieberau).

Die 1976 neu belegte Mattenschanze wurde mit einem Schülerspringen am 7. Oktober dieses Jahres ihrer Bestimmung übergeben. Der Weihesprunglauf wurde von einer tschechischen Blaskapelle der Skoda-Werke aus Pilsen umrahmt. Wertungsrichter beim Eröffnungssprunglauf auf neu belegter Mattenschanze in Steinbach-Hallenberg: Klaus-Dieter Albrecht, Martin Hoffmann, Heinz Jäger, Haftmut Larbig, Manfred Heydenbluth, Walther Larbig, Friedhelm Recknagel; vor dem Kampfrichterturm die heimischen Trainer der nordischen Kombinierten Fritz Pfannschmidt und Gerhard Marr. 1957 fand zu Ehren des Holmenkollensiegers Helmut Recknagel am Gründonnerstag ein Osterspringen auf der Hallenburgschanze statt. Helmut Recknagel, Werner Lesser aus Brotterode sowie eine Reihe Steinbacher Nachwuchsspringer waren am Start. Die Sprunganlage mußte mit Schneeresten aus den angrenzenden Wäldern belegt werden, die sich nach dem letzten Durchgang buchstäblich in Wasser auflösen.

Die Sieger dieses Sprunglaufes: 1. Helmut Recknagel, 2. Werner Lesser aus Brotterode, 3. Harald Pfeffer aus Zella-Mehlis.

Aus der Reihe vieler anderer Beispiele, bei denen die "Skigebiete" um die Bescherung von viel Schnee nichts nutzten, sind die zentralen Jugend-Pokal-Wettkämpfen der DDR in nordischen Skidisziplinen vom 1. bis 3. Februar 1974 herauszustellen. Die Standardlaufstrecke hinter dem Hochsattel des Knüllfeldes konnte nur mit spurbreiten Schneebändern belegt werden. Schneereserven und Schneereste aus den Wäldern um den Hermannsberg, Braukopf und Ruppberg herangekarrt.


Der Sprunglauf wurde in kooperativer Arbeit vom Leiter der Arbeitsgruppe "Wettkämpfe" Karl-Heinz Menz und vom Rennleiter "Sprunglauf" Heinz Jäger mit der BSG "Chemie" Schmiedefeld gesichert. Die Transportprobleme für über 100 Teilnehmer und 30 Kampfrichter von Steinbach-Hallenberg nach Schmiedefeld am Rennsteig wurden dabei reibungslos gelöst. Das war unter den damaligen Verhältnissen immerhin eine risikobehaftete aber beachtenswerte Leistung der Verantwortlichen.

Nach solchen Notsituationen erschienen oft kennzeichnende Presseberichte.

Wir zitieren "Freies Wort" vom 4.Februar 1974:
"In unzähligen Stunden hatten ehrenamtliche Helfer in der vergangenen Woche die Loipen am Knüllfeld für diese Pokalwettkämpfe hergerichtet. So muß an dieser Stelle zunächst den vielen Helfern um Hartmut Larbig, Heinz Jäger und Karl-Heinz Menz gedankt werden, bevor die stimmungsvolle Eröffnung am Rathaus in Steinbach-Hallenberg in den Freitagsabendstunden die Duelle der Mädchen und Jungen einleitete.

Auch für das Springen in Schmiedefeld waren vorbildliche Bedingungen geschaffen worden - echte kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen zwei Wintersportzentren, ohne die dieser Wettkampf um die Pokale gar nicht möglich gewesen wäre. Daß die Staffeln.schließlich am Grenzadler bei Oberhof stattfanden, kennzeichnet die Schwere einer Siruation, die von den Steinbach-Hallenberger Wettkampfmachern zu meistern war und gemeistert wurde ..."


Auch die 18. DDR-Bestenermittlung, sie war für die "Amateure" jener Zeit neben den Meisterschaften für Klubmitglieder bestimmt, wurden im Steinbach-Hallenberger Wettkampfgelände abgewickelt. Sie fanden vom 31.1. bis 2.2.1986 für die Disziplin "Nordische Kombination" statt und wurden diesmal unter hervorragenden Schneeverhältnissen und Wetterbedingungen auf dem Knüllfeld und der Hallenburgschanze erfolgreich durchgeführt. Der Leitung gelang es, auch Soldaten der damaligen NVA freizustellen, die sich für ihre heimische Sektion achtbar in der Spitze schlugen.

Neben den jährlichen traditionellen Abwinterungsfeiern, zumeist auch im Gasthaus "Knüllfeld" bei Kachelofenhitze veranstaltet, hat die Sektionsleitung so manche unvergeßliche Feier zu Ehren ihrer Besten durchgeführt.

So versammelten sich am 14. Mai 1960 im Oberhofer Hotel "Ernst Thälmann" Freunde und Sportkameraden aus Steinbach-Hallenberg zu einem glänzendem Empfangsabend im Zeichen der fünf olympischen Ringe. Er galt Olympiasieger Helmut Recknagel.

Diese Veranstaltung erinnerte an die Zeit der alten Kameraden aus dem Wintersportverein Steinbach-Hallenberg. Nicht nur das eigens gewünschte Aufspielen dieses damals suspekten Militärmarsches war ein Höhepunkt im Erinnerungsvermögen der noch lebenden älteren Ski-Akteure von Steinbach-Hallenberg, sondern auch der spontan demonstrierte Zusammenhalt gegen die Sportbürokraten jener Zeit. Was Wunder, daß dann die Sektionsleitung harsche Kritik durch die hauptamtlichen Spottfunktionäre aus Suhl und Schmalkalden einstecken mußte.

In diesem Zusammenhang sollen die Sektionsleiter und ihre Mitarbeiter in der BSG-Zeit herausgestellt werden, die ihren geraden sportlichen Weg ohne die ständig versuchte politische Beeinflussung gingen, gestützt auf Gleichgesinnte, denen ein fairer Sportsgeist über alles ging.

Finanztechnische Aufgaben, die auch in diesen Jahren schon nicht einfach zu lösen waren, wurden vom Kassenwart Willi Häfner gemeistert, wobei er besonders im Vorsitzenden der ehemaligen Betriebssport- gemeinschaft "Motor" Steinbach-Hallenberg, Rudolf Eff, stets Unterstützung fand.

Die skisportliche Tradition aus den Gründerjahren führten die inzwischen verstorbenen Skisektionsleiter Rolf Recknagel, Friedhelm Recknagel und Karl-Heinz Menz erfolgreich fott. Auch Herbert Jäger, der zeitweilig die Geschäfte der Betriebssportgemeinschaft in den fünfziger und sechziger Jahren wahrnahm, hat sich immer wieder für gute Trainings- und Wettkamfbedingungen eingesetzt.

Dem Rechenchef im Wettkampfbüro der Steinbach-Hallenberger Sektion Ski, Klaus Albrecht, sei an dieser Stelle auch ein ehrendes Andenken gewidmet. Sein persönlicher Einsatz war zu jeder Zeit vorbildlich; denn schnell und exakt lagen die von ihm und seinen Mitarbeiterinnen Elvira Menz oder Regina Albrecht sowie von Edgar Holland-Moritz und Hartmut Schütz oder den anderen Mitgliedern des Rechner-Teams ermittelten Ergebnisse vor. Heinz Jäger führte als letzter Leiter die Sektion Ski in den neugegründeten Ski-Club.


Am 30. Oktober 1990 bildete sich die Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Gründung des neuen Vereins, die am l6. November 1990 stattfand.

Zum 1. Vorsitzenden wurde Hans König gewählt, der als langjähriger Leiter des Trainingszentrums für die Steinbacher Nachwuchssportler auf gute Erfahrungen bei der Heranbildung talentierter Schüler und Jugendlicher zu Leistungssportlern zurückblicken konnte. Die Vorstandsmannschaft setzte sich weiterhin aus solchen Frauen und Männern zusammen, die seit vielen Jahren aktiv waren, wie Heinz Jäger, Wolfram König oder Hartmut Larbig sowie Elvira Menz, Regina Albrecht und Sigrun Faßinger. Kommissionen des Vorstandes wurden mit Spezialisten besetzt und die ersten zielgerichteten Verhandlungen konnten mit Sponsoren geführt werden, die bis heute dem Ski-Club Steinbach-Hallenberg die Treue gehalten haben. Mit ihnen wurden die materiellen Voraussetzungen zur Vorbereitung und Durchführung nationaler und internationaler Skisportveranstaltungen geschaffen.

Es muß weiterhin herausgestellt werden, daß sich von Anfang an eine sehr gute kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem hessischen Skiverband und seinem Vizepräsidenten Wilfried Fischer sowie dem bewährten dortigen Skipionier Egon Günter spürbar in der Tätigkeit des neu formierten Ski-Clubs auswirkte. Im zweijährigen Rhythmus wird nach der in der Gründungsversammlung einstimmig angenommenen Vereinssatzung ein neuer Vorstand gewählt.

So besetzte 1992 bis 1994 Heinz Jäger die Funktion des 1. Vorsitzenden, assistiert von Wolfram König und Hans König als seine Stellvertreter.

In diese Zeit fällt neben erhöhter Wettkampftätigkeit die Vertragsvereinbarung mit dem Bundesleistungszentrum und dem Wintersportverein 05 Oberhof. Vorstandsmitglieder beider Vereine bekräftigen zum Abwintern am 22.April 1993 nach den Vertragsunterschriften mit einem symbolischen Nägeleinschlagen die planvolle Zusammenarbeit. Das Hauptanliegen des Vertrages, den Skisport zwischen Oberhof und Steinbach-Hallenberg durch Kooperation auf sporttechnischem, leistungssportlichem und marktwirtschaftlichem Gebiet zu fördern und auch die regionale Ausstrahlung des Wintersports für den Tourismus zu nutzen, wurde durch gemeinsam vorbereitete und durchgeführte internationale Veranstaltnngen mir dem WSV-Team bisher recht erfolgreich erfüllt.

Der Ski-Club profiliert sich auch im gesellschafrlichen und kulturellen Leben seiner Heimatstadt. So wurden ehemalige verdiente Sportler, Olympioniken und Weltmeisterschaftsteilnehmer aus dem Bereich des nordischen Skisports zum 2.Burgfest der Stadt Steinbach-Hallenberg 1993 eingeladen. Als Ehrengäste zu Empfängen und Sportlergesprächen in der Bürgeröffentlichkeit und im Jugendklubgarten wurden Manfred Wolf, Karl-Heinz Munk, Karl-Heinz Luck und Egon Fleischmann zusammen mir dem hoffnungsvollen Nachwuchs des einheimischen Ski-Clubs empfangen. Dazu gehören die Mitglieder von Auswahlmannschaften des Deutschen Skiverbandes, wie Kati Wilhelm, Antje und Silke König sowie Mandy Kämpf oder Thomas Faßinger, aber auch die nordisch Kombinierten Nils Nothnagel und Kay Holland-Cunz. Sie standen Rede und Antwort vor der Kulisse einer Ausstellung alter und neuer Skisportgeräte.


Die dritte Arbeitsperiode des Ski-Club-Vorstandes begann am 5.November 1994, wo er in der Jahresmitgliederversammlung neu gewählt wurde. Die Führungsmannschaft besteht jetzt aus 14 erfahrenen Experten, die im Blickfeld der verpflichtenden Tradition versprachen, eine zuverlässige Arbeit zu leisten. Sie nehmen in den nächsten zwei Jahren unter Leitung von Wolfram König als 1. Vorsitzenden verantwortungsvolle Aufgaben zur Sicherung einer verstärkten Nachwuchsentwicklung wahr. Dazu kommt die Übernahme von landesoffenen, nationalen und internationalen Wettkämpfen. 2. und 3. Vorsitzende sind Heinz Jäger und Hans König.

In der Aussprache nahmen 12 Mitglieder das Wort. Sie entwickelten in sachkundigen Ausführungen neue Gedanken und konstruktive Vorschläge zur zukünftigen niveauvollen Entwicklung des Ski-Clubs Steinbach-Hallenberg. Daraus resultiert auch der angenommene Arbeitsplan mit folgenden Schwerpunkten:

Eigenständige Entwicklung aller Skisport-Disziplinen mit verstärkter Förderung des Spezialsprunglaufes auf den neu profilierten K-15- und K-8-Schanzen

Gezielte Nachwuchsentwicklung mit Untersützung der Schulsportlehrer

Durchführung von nordischen und alpinen Skiwettbewerben als Stadt- und Clubmeisterschaften sowie eine stärkere Entwicklung von Volkssportläufen als regionale Cross-Veranstaltungen.

Aktivierung des Vereinslebens durch Veranstaltungen kultureller und geselliger Art unter Einbbeziehung der dem Ski-Club angeschlossenen Damen-Gymnastikgruppe.

Verstärkung des Kampfrichter-Teams zur weiteren qualitativen technischen Arbeit in Vorbereitung und Durchführung sowie Auswertung nationaler und internationaler Veranstaltungen

Fortsetzung der engen Zusammenarbeit mit den Sponsoren des Ski-Clubs im Haselgrund
Im Rückblick auf die bisherige relativ kurze Arbeitsperiode des Ski-Clubs Steinbach-Hallenberg sollen die folgenden aus der Summe aller Veranstaltungen herausgegriffenen Beispiele die Bedeutung und den Aufwand ehrenamtlicher Sportarbeit darstellen.

Damit wird der weite zeitliche Bogen von den Jahren 1904/1905 bis zum skisportlichen Geschehen nach der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes zunächst geschlossen.

Ein Veranstaltungshöhepunkt waren die nordischen Bundesskispiele vom 8. bis 10.Februar 1991, die der Ski-Club Steinbach-Hallenberg im Auftrag des Deutschen Skiverbandes ausgerichtet hat.

Weiterhin wurden im Landesmaßstab die Wettkämpfe "Jugend trainiert für Olympia" und eine Reihe von Ranglistenwettkämpfen für den Nachwuchs des Thüringer Skiverbandes auf Cross-Strecken und Langlauf Loipen durchgeführt.

Die Skiroller-Rennen im Zentrum der Stadt Steinbach-Hallenberg, insbesondere die Veranstaltung am 3.September 1994 mit deutschen Langlaufgrößen, wie Jochen Behle aus Willingen und dem Oberschönauer Holger Bauroth oder Vertretern bekannter Skivereine aus Heuen, Bayern und Thüringen, sind inzwischen fest im jährlichen Veranstaltungsprogramm des Ski-Clubs verankert.

Auch die internationalen Alpen-Cup-Wettkämpfe im Skispringen und in der Nordischen Kombination, die am 26. und 27. Februar 1994 durchgeführt wurden, waren im Rückblick auf die sportlichen Ergebnisse und organisatorischen Leistungen ein voller Erfolg. Das wurde vom Technisch Delegierten der FIS, Rainer Eberlein aus Österreich, herausgestellt. Es war auch die einhellige Meinung der Aktiven, Trainer und Mannschaftsleiter aus den teilnehmenden Auswahlmannschaften der Länderskiverbände Österreich, Frankreich, Italien, Slowenien, Schweiz und Deutschland.

Es muß in diesem Zusammenhang berechtigterweise herausgestellt werden, daß eine risikolose Durchführung solcher Veranstaltungen dann garantiert ist, wenn sich Sponsoren dafür interessieren und sie unterstützen. Das stellen viele Unternehmen aus der Haselgrund-Region und der dem Kreisgebiet Schmalkalden-Meiningen unter Beweis. Darauf gestützt, kann die Ski-Club-Leitung mit ihren bei solchen Veranstaltungen stets hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit dem erfahrenen Steinbacher Kampfrichter-Team an die Bewältigung komplizierter Weukampfaufgaben herangehen und sie mit hohem Niveau lösen.


Allerdings fiel die zweite Vergabe des Alpen-Cups an Steinbach-Hallenberg für den 25. und 26.Februar 1995 der Witterung zum Opfer, nachdem die aufwendigen Vorbereitungsarbeiten bis zur Perfektion abgeschlossen waren.

Demgegenüber konnte das gemeinsam von Spezialisten des WSV Oberhof und SC Steinbach-Hallenbaerg besetzte Organisationskomitee den B-Welt-Cup der Nordischen Kombination am 4. und 5. Januar 1995 trotz unsicherer Wetterlage durch den Einsatz der von Steinbach-Hallenberg mobilisierten Kräfte und einiger ehemaligen aktiven NK-Sportler aus Oberhof sichergestellt werden.

Lesen wir, was die Presse (hier Auszüge aus FW-Bericht) darüber schreibt:
"Das Kampfrichter-Team des Ski-Clubs Steinbach-Hallenberg e.V. unter Leitung von Hartmut Larbig hat sich erneut auf internationaler Ebene bewährt. Drei Tage der ersten Januarwoche 1995 standen die Männer und Frauen nicht nur an den Wettkampfstätten, um die Intercontinentalcup-Veranstaltung der Nordischen Kombination nach den FIS-Regeln ordnungsgemäß abzuwickeln, sondern sie griffen gemeinsam mit anderen Steinbach-Hallenberger Helfern zur Schneeschaufel und präparierten die Schanze am Oberhofer Wadeberg und die Loipen am Grenzadler im Tag- und Nachteinsatz. In letzter Minute fiel die Durchführungsentscheidung des Organisationskomitees, trotzdem die vorgesehenen Wettkampfanlagen von deprimierendem grüngrauen Erdreich und nicht von Pulverschnee überzogen waren.

Nach dieser mutigen und risikobehafteten Entscheidung zur Durchführung der Veranstaltung lief der vom Vorstand des Ski-Clubs mit Wolfram König und Heinz Jäger an der Spitze vorbereitete Einsatz an. Mit dem Gesamtleiter Karl-Heinz Luck griffen beide selbst mit den Kampfrichtern bei der Schneebelegung und Sicherung der Schanze zu. Die weitverbreitete Skepsis gegenüber der Schnee- und Witterungslage wich somit einer mutigen Initiative, die, konzentriert eingesetzt, nicht nur dem Internationalen Skiverband half, den aus den Fugen geratenen Terminplan wieder in ordnungsgemäße Bahnen zu lenken ..."


Ein weiterer hoch zu bewertender Einsatz war die kurzfristige Übernahme eines Kampfrichtereinsatzes für die Durchführung der Internationalen Deutschen Behindertenmeisterschaft 1993. Sie mußte wegen Schneemangel von Isny in den Thüringer Wald verlegt werden. Auf den Langlaufstrecken am Grenzadler Oberhof und auf dem Knüllfeld Steinbach-Hallenberg wurden gute Bedingungen für die versehrten Skisportler geschaffen. Schließlich ist die kurzfristige Übernahme exponierter Kampfrichteraufgaben zum Europa-Cup-Springen 1991 und zum Welt-Cup 1993 im Kanzlersgrund herauszustellen.

Bei allen diesen Veranstaltungen bewiesen die Kampfrichter aus Steinbach-Hallenberg, daß sie sowohl mit der hochmodernen elektronischen Technik arbeiten können als auch die seit Jahrzehnten bewährte manuelle Arbeitsmethodik zur reibungslosen Abwicklung auftretender Schwierigkeiten bei Wettkämpfen beherrschen. Deshalb konnten zum Beispiel auch die heute leider immer wieder noch auftretenden Nachmeldeaktionen gemeistert werden.

Die Vorstandsarbeit findet ihren übezeugenden Ausdruck in der gewissenhaften Fürsorge für die Aktiven, die den Ski-Club Steinbach-Hallenberg durch ihren hohen persönlichen Einsatz und durch ihre Wettkampfergebnisse Ehre machen. Das beweist eine Übersicht der Erfolge in der Wettkampf- und Meisterschaftssaison 1994/1995.

Die Leitungen des Ski-Clubs haben erreicht, daß eine Reihe junger Talente inzwischen so leistungsfähig wurden, daß sie sowohl im Thüringer Skiverband als auch im nationalen Maßstab berechtigte Hoffnungen erwecken.

Kati Wilhelm, Silke und Antje König, Mandy Kämpf oder Corinna Scherbarth haben durch fleißiges Training und sichtbare Wettkampfhärte ebenso zur Festigung des Ansehens der Skisportregion Haselgrund beigetragen wie Thomas Faßinger. Er hat Mario Möller, der auf beachtliche internationale Erfolge in der Langlaufspur bereits zurückblicken konnte und durch eine ernste Verlegung den Anschluß verlor, abgelöst. Das trifft auch auf die beiden Nordisch Kombinierten Nils Nothnagel und Kay Holland Cunz zu, die sich schon international bewährt haben und in der Schülermannschaft Menz, Schmidt und Reinisch talentierte Nachfolger sehen können.

Nicht zuletzt gibt es auch eine Biathlon-Orientierung im Steinbach-Hallenberger Ski-Club; denn die Geschwister Björn, Corinna und Ina Birke, die am Sportgymnasium Oberhof lernen, schlagen sich bei allen nationalen Wettkämpfen achtbar in der Spitze. Den Trainern, die diese Nachwuchskader in Oberhof betreuen, schuldet der Vorstand des Ski-Clubs Dank und Anerkennung für die weiterführende Anleitung und Betreuung bei zentralen DSV- und internationalen Wettkämpfen.

Auf die guten Leistungen und das hohe Einsatzvermögen der Ski-Club-Übungsleiter muß aber ebenfalls hingewiesen werden. Der Club-Vorstand wird mit ihnen weiterhin konzentriert auf hohe Zielsetzungen hinarbeiten. Das trifft insbesondere auch auf die Heimmannschaft der Schülerinnen und Schüler und der Jugendlichen zu, die sich in der Obhut ihrer bewährten Übungsleiter Heiko Schmidt, Roland Reumschüssel und Peter Keller sowie Andreas Fleischmann befinden.

Die über 90-jährige Entwicklung des Skisports in Steinbach-Hallenberg ist auch ein Stück Heimatgeschichte. Diese Zeitabschnitte im Blickpunkt der sportlichen und gesellschaftlichen Entwicklung sichtbar und begreiflich zu machen, sie für die weitere Entwicklung zu nutzen und besonders als eine Grundlage zur Arbeit mit der skilaufenden Jugend zu betrachten, ist eine ehrenvolle Verpflichtung für alle Mitglieder des Ski-Clubs Steinbach-Hallenberg im Gedenken an die Gründer des Wintersportvereins vor über 90 Jahren in Steinbach-Hallenberg und an ihre Nachfolger im Auf und Ab dieses bewegten Zeitgeschehens.

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